Historie


Gründung

Nach der Erfindung der Konservendose und deren Verbreitung in Deutschland füllte 1884 der pensionierte Eisenbahnbeamte Heinrich Sieburg erste einzelne Gemüsekonserven ab. Er gründete 1890 in Seesen die Firma Sieburg & Co. zur Herstellung von Obst- und Gemüsekonserven, in die wenig später sein Schwiegersohn Carl Pförtner eintrat. 1896 wurde beim Kaiserlichen Patentamt das Markenzeichen „Sonne“ angemeldet.  Nahezu zeitgleich wurden seit dieser Zeit unter dem Markenzeichen "Bassermann" Lebensmittel in Konserven in Schwetzingen/Baden - ebenso wie in Seesen größtenteils per Handarbeit - produziert und abgefüllt.

In Seesen wurde das Sortiment ab 1924 um Eier-Nudeln erweitert, deren Produktion auf dem Firmengelände an der Bismarckstraße erfolgte. Die als Fachwerk ausgeführten Gebäudeteile aus dieser Zeit sind auf dem heutigen Gelände noch immer erhalten.

Aufstieg und Ende des Werks

1931 erfolgte die Übernahme des Unternehmens „Bassermann“ – beide Marken blieben jedoch zunächst eigenständig erhalten, erst 1969 erfolgte die endgültige Markenzusammenführung zu „Sonnen Bassermann“.

Ende der 70er Jahre gehörte Sonnen Bassermann zu den führenden Anbietern der Branche in der Bundesrepublik Deutschland. In dieser Zeit wurden zahlreiche bauliche Erweiterungen im Seesener Werk in der Bismarckstraße ausgeführt, dazu gehörte vor allem der große Lagerkomplex auf drei Etagen, der aufgrund der hohen Tragkraft der Decken noch heute für verschiedenste Lagerzwecke genutzt werden kann.

1986 wurde das zu diesem Zeitpunkt noch immer im Eigentum der Familie Pförtner befindliche Familienunternehmen von der französischen BSN-Gruppe – später Danone – übernommen. Im Jahr 1999 folgte eine weitere Übernahme durch H. J. Heinz Company, Pittsburgh, USA, wobei der Standort in Seesen aufgegeben wurde. Seit 2012 werden Sonnen Bassermann-Produkte durch den niederländischen Lebensmittelkonzern Struik Foods in einer Produktionsstätte in Beelitz (Brandenburg) hergestellt.

Zukunft am Standort Seesen

Nach der Aufgabe des Standortes stand das längst als "Alte Nudelei" bekannte Werk in Seesen jahrelang leer, in den Gebäuden befanden sich zahlreiche Hinterlassenschaften, wie nicht mehr benötigte Maschinen und ältere Warenbestände;
auf dem Grundstück machte sich Verwahrlosung breit. Die Immobilie wurde 1998 an einen ortsansässigen privaten Investor veräußert, der sich mit großem persönlichen Einsatz um den Erhalt und die Vermarktung der leerstehenden Gebäudeflächen bemühte.

2018 erwarb der heutige Eigentümer die Liegenschaft. Seit dieser Zeit wurden eine Reihe von größeren Investitionen in den Gebäudeerhalt sowie zur Erhöhung der Attraktivität des Standortes geleistet (Entrümpelung, Dächersanierungen, Erneuerung der Einzäunung, weitere Maßnahmen an den Außenanlagen etc.). Seit 2019 leuchtet auch wieder der alte Schriftzug "Sonne" am Turm - ein Zeichen für die Zukunft des Gebäudes mit historischem Bezug als neuer Standort für Lager, Bürozwecke, Produktion und Dienstleistung.

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